Nah dran – digital

Future if future!

Was ist Patreon?

Eine Plattform, bei der man Künstler „abonnieren“ kann. Ihr zahlt einen regelmäßigen kleinen Betrag (13 Euro oder freiwillig mehr), und bekommt dafür viermal im Monat akustische Post – also jeweils einen oder mehrere Songs (alte oder neue, eigene oder fremde) per Mail, manchmal auch andere Audios, immer Überraschungen. Fotos, Geschichten, gute Wünsche sind optional, aber ziemlich wahrscheinlich.
Es gibt bei Patreon keine typischen Monate, aber einer sah zum Beispiel so aus: Als erste Lieferung gab’s eine Gospel-EP mit vier Stücken (das Sludge-Ende von „Michael Row The Boat Ashore“ war nichts für schwache Nerven), danach drei „Paranormale Songs“, die bisher noch keiner gehört hatte, einst als Ausgleich zu den „Ganz normalen Songs“ aufgenommen (darunter ein Dankeslied an „Tante Kastanie“). Als drittes eine Art Hörbuch: eine Collage aus einem Mark-Twain-Kapitel und mehreren Liedern. Dann noch eine Aufnahme vom Berg, „Once I Had A Sweetheart“ mit Vogelgezwitscher, Holzgeknister und anderen Geräuschen. Wenn Tom eine neue Gitarre hat oder eine gute Idee, könnt Ihr davon ausgehen, dass Ihr es zuerst hört.

Wie funktioniert es?

Die Anmeldung ist einfach und sicher, bezahlt wird per Kreditkarte oder PayPal. Natürlich kann man jederzeit kündigen, und Patreon belästigt einen nicht mit Werbung oder anderem Kram. Es ist transparent und benutzerfreundlich, beutet weder Künstler noch Unterstützer aus (was man von Streamingdiensten ja leider nicht behaupten kann).

Und warum braucht man so was?

Vor allem weil es Spaß macht! Patreon ist eine direkte Verbindung zwischen Künstler und Publikum, ohne Zwischenschritte oder Umwege. Tom hat mit Patreon im Mai 2019 angefangen, als noch gar keine Pandemie, Konzertkrise und so weiter in Sicht war. Es war einfach eine weitere Möglichkeit, kreativ zu sein. Es geht aber nicht nur um ein paar Songs für ein paar Euro, es geht schon auch um existenzielle Fragen: Was bedeutet uns Kunst, was ist sie uns wert? Wollen wir, dass es Musiker:innen weiter möglich ist, ihre Zeit damit zu verbringen? Und wenn das Geschäft über die „normalen“ Vertriebswege und Labels nicht mehr funktioniert, sind wir dann bereit, sie direkt zu unterstützen? Etwas zurückzugeben für die Freude, die wir an Musik haben? Wenn ein Song weniger als ein Coffee to go kostet und so einfach zu kriegen ist – dann ist die Antwort eigentlich klar…

Become a Patron!